Da ich selbst nur sehr wenige Informationen über den Ablauf des Wettbewerbs im Netz finden konnte, möchte ich hier gerne einen Erfahrungsbericht meiner fantastischen Zeit in Doha / Qatar bereitstellen. Um das Ganze etwas aufzulockern, habe ich noch ein paar Fotos von der Reise beigefügt. Diese sind nicht unbedingt chronologisch und zum Text passend angeordnet.

 

Die Zeit rund um den Award

Am 02.11.2011 erhielt ich eine E-Mail:

Sie sind Gewinner eines Hauptpreises beim
THE AL-THANI AWARD FOR PHOTOGRAPHY 2011!!

Ja, klar…

Wie ich dann aber die Begriffe „Al Thani“ und „Sehr geehrter Herr Schönberger“ in der Mail gelesen habe, wurde ich schon sehr nervös.
Ich bin kein Wettbewerbsfotograf“. Da ich nur an sehr wenigen Wettbewerben teilnehme, hatte ich keine Erfahrung im Falle eines Gewinnes.
Mit zitternden Händen versuchte ich die Fotofreunde des Fotoclubs Saarwellingen anzurufen. Da die Mitglieder aber alle beim Fotoclubabend waren, konnte ich erst zwei Stunden später jemanden erreichen.

Man bestätigte mir, dass es üblich ist per Mail informiert zu werden, und mir wurde bewusst, dass etwas dran sein musste: „Sie sind der Hauptpreisgewinner beim diesjährigen Al-Thani Award“.

Das meine Freundin mich begleiten sollte war natürlich von Anfang an klar.

Einen Tag später erhielt ich dann auf der Arbeit einen Anruf aus der Schweiz von Herrn Chris Hinterobermaier, der mir nochmals gratulierte und ein paar Eckdaten zur Reise und zur Preisverleihung auf den Weg gab. Außerdem sollte ich eine Präsentation vorbereiten, die mir natürlich Sorgen machte. Daher versuchte ich erstmal mehr über den Wettbewerb in Erfahrung zu bringen und schrieb einen früheren Gewinner für weitere Informationen an. Wesley Law (www.wesleylawphotography.com) war freundlicherweise sofort bereit mir zu helfen und gab mir ein paar Infos über die Preisverleihung(dafür bin ich ihm immer noch dankbar.)

Auch wenn ich es langsam zu glauben begann, fassen konnte ich es immer noch nicht. Natürlich musste ich zuerst bei meiner Arbeit alles für die Tage regeln. Es kommt ja nicht täglich vor, seiner Chefin zu sagen, dass man vom 13.12. bis 18.12. Urlaubt braucht, da man einen Hauptpreis gewonnen hat und nach Doha in Qatar zu einer Preisverleihung eingeladen ist. Glück für mich, mein Arbeitgeber sah ebenfalls die Besonderheit und ermöglichte mir ohne weiteres die Tage frei zu nehmen.

Die nächsten Wochen verbrachte ich erst mal mit der Auswahl der Bilder und der Vorbereitung des Vortags.

Dann kamen die Flugtickets und kurze Zeit später ging es los.

Am Frankfurter Flughafen gab es bereits die erste Überraschung. Ein Mann mit Stativ stellte sich auch als ein geladner Gast zum Al-Thani Wettbewerb heraus. Es waren also zwei Deutsche in der Gewinnergruppe.
Mit Qatar Airways ging es von Frankfurt nach Doha. Hier angekommen wurden meine Freundin Tatjana Schneider und ich schon von einem Fahrer des Hotels in Empfang genommen und zum 5-Sterne Hotel „Sheraton Doha Resort & Convention Hotel“.
gebracht.


Sheraton Hotel

Am Vormittag hatten wir Zeit die wundervolle Stadt Qatar kennen zu lernen. Imposante neue Gebäude schießen aus dem Wüstenboden. An allen Ecken wird gebaut.
Natürlich wollten wir schon mal wissen, wo genau das Event der Preisverleihung stattfinden sollte. Die Dame an der Rezeption zeigte auf einen Durchgang und erklärte uns, dass sich der Raum an Ende des Ganges befinde. Es wäre auch kein Problem, uns von einem Shuttleservice hin bringen zu lassen. Das fanden wir aber unnötig. Es waren ja schließlich nur 600 METER

Die große Eröffnungszeremonie begann um 18.45 im großen Saal des Hotels.
Schon beim Betreten des Festsaals stellten wir fest, dass alle Fotos der potentiellen Gewinner ausgestellt waren. Zwei Fotos waren allerdings deutlich größer entwickelt waren, nämlich das Foto vom zweiten deutschen Teilnehmer bei der diesjährigen Veranstaltung und mein Foto .
Es wurde uns bewusst, dass wir ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die ersten Plätze haben werden.

Der Präsident der Qatar Photograhic Society und Herr Hinterobermaier –Chairman of The Al-Thani Awad for Photography aus Österreich eröffneten die Veranstaltung mit einer 48 Minuten dauernden Mediashow, in der die besten Fotos auf eine ca. 10 x 15 m große Leinwand projiziert wurden, begleitet von passender Musik.

Danach wurde die Preisverleihung, mit der Vergabe der Auszeichnungen der nationalen Gewinner begonnen. Daraufhin folgten die internationalen Gewinner.

Immer mehr Preise wurden in verschiedenen Kategorien übergeben und immer noch waren wir beiden Deutschen nicht dabei. Bis dann plötzlich mein Kollege zum Gewinner in der Sektion „Emotionen“ aufgerufen wurde. Durch den Präsidenten und Chairman wurde gleichzeitig das Foto „Men bites wolf“ als The Al-Thani Grand Prix 2011- Winner aufgerufen: „The winner is Michael Schönberger“. Der Preis beinhaltet unter anderem eine auf 16 Stück limitierte Leica M 6, sowie die fotografische Auszeichnung in Form einer Goldmedaille PSA.

Dieses Jahr gab es ca. 50.000 Einsendungen aus 94 Ländern und zum ersten Mal geht der Titel des Grand-Prix Gewinner nach Deutschland.

Nach der Preisverleihung wurde das Event mit einem großen Dinner gefeiert.

Bereits am nächsten Morgen waren alle Zeitungen voll vom Wettbewerb. Danach wurden alle Teilnehmer erst einmal in die Wüste geschickt.

Mit ca. 20 Autos wurde bei einem Wüstentrip jede Art von Düne befahren, bergauf, bergab, seitwärts im Dünenkamm, teilweise mit rasender Geschwindigkeit und bis ans Limit der Fahrzeuge. Mehrere platte Reifen waren die Bilanz am Ende des Tages, der mit einem Abendessen in den Dünen beendet wurde.

Am späten Abend hatte ich dann die Gelegenheit, die Stadt ein wenig fotografisch zu erkunden. Es gibt überall vierspurige Straßen. Aber man sieht nirgends Menschen auf der Straße. Niemand geht zu Fuß. Jeder fährt mit dem Auto.

Ein platter Reifen wurde dann mal schnell behoben.

Freitags standen dann die Reden der Gewinner in der Qatar Photographic Society an. Danach wurden wir zu einer privaten Gartenparty im Haus von Chief Host, Mr. Abdulrahman Obeidan Fakhroo, eingeladen. Hier konnten wir dann noch mal die fantastische Gastfreundschaft erfahren.

Die letzten Tage haben auch dazu beigetragen, sich mehr und mehr mit den anderen Teilnehmern auszutauschen. Man unterhielt sich über Fotografie oder das Leben in den einzelnen Ländern und vieles mehr.

Samstag war unser letzter Tag zusammen. Den Morgen konnten wir zum Shopping und Besichtigen nutzen. Am Nachmittag ging es dann noch mal auf einen alten Markt.

Gemeinsam schlenderte die gesamte Gruppe durch die kleinen Gassen mit vielen Geschäften.

Schon nach kurzer Zeit wurden Tatjana und ich von unseren drei neuen Freunden aus Saudi Arabien zur Seite gezogen und wir machten uns zusammen auf, den Markt zu erkunden. Da die drei sich natürlich bestens verständigen konnten, hat die Erkundung besonders viel Spaß gemacht.

Das Highlight, war Abdullah beim Handeln zuzuschauen. Am Abend ging es dann noch mal zu einem letzten Abendessen. Unsere drei Freunde wollten abends noch mal auf Tour gehen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag begann der Nationalfeiertag in Doha.

Eine Eigenart des Festes ist, dass die Menschen WIRKLICH ausgiebig feiern. Sie fahren mit ihren Autos durch die Straßen, blockieren dann den gesamten Verkehr, um auszusteigen und zu feiern.

Man hat uns daher mehrfach darauf hingewiesen, deutlich früher zum Flughafen aufzubrechen, um die Maschine rechtzeitig zu erreichen. Normalerweise benötigt man ca. 45 Minuten zum Flughafen. Wir sollten 5 Stunden einrechnen. Da wir um 8 Uhr am Flughafen sein sollten, mussten wir um 3 Uhr das Hotel verlassen.

Ich entschloss mich daher, diese Nacht nicht zu schlafen, sondern mit den drei Freunden noch einwenig Doha zu genießen. Eine Entscheidung, die ich definitiv nicht bereut habe. Überall feierten die Menschen ausgelassen. Dabei darf man nicht vergessen, dass Alkohol nicht erlaubt ist, niemand trinkt Alkohol und trotzdem wird fröhlich gefeiert. Randale oder Streit: Fehlanzeige. Für mich war das ein tolles Erlebnis.

 

Dann hieß es Abschied nehmen und ab zum Flughafen. Um 3 Uhr waren die Straßen aber bis auf ein paar Leute, die mitten auf der Straße ihr Auto abgestellt haben, um einen Tee auf dem Wagendach zu genießen, ziemlich leer. Wir waren also sehr früh am Flughafen und mussten erst mal ein paar Stunden warten.

Nur ein Flug später waren wir zurück in Deutschland. Um viele Eindrücke und einige neue Freundschaften reicher.

Ein wirklich beeindruckendes Abenteuer, für das ich mich bei den Verantwortlichen gerne noch mal bedanken möchte.

Vielen Dank an alle, die dies ermöglicht haben und vielen Dank für die tollen Freundschaften, die bei dieser Tour geschlossen wurden.

 

Viele Grüße

Michael

I would like to thank everybody who made this trip possible. It was great and I will remember this trip forever.

I am very happy to get to know so many friendly people.

Greetings to everybody

Michael