Fototermin mit Model Rieke

Gerade im Winter habe ich etwas mehr Zeit Fototermine mit Modellen (umgangssprachlich Models) umzusetzen und stöbere daher gerne in Model bzw. Fotografen-Foren.

Dabei schaue ich mir die Modelle immer genau an und überlege mir Projekte und Bildideen, die zu den einzelnen Modellen passen würden. Teilweise schreibe ich mir auch Personen raus, für die ich gerade keine passende Idee habe, mit denen ich aber gerne mal ein Photoshooting machen möchte, sobald sich die passende Idee ergibt.

Rieke hat in einem dieser Foren einen Fotografen für neue Projekte mit Tattoo’s gesucht und für mich haben sich sofort ein paar Ideen in meiner Wohnung ergeben.

Ich plane hier immer mehrere Ideen. Teilweise fertige ich schon Skizzen an, auch wenn meine malerischen Fähigkeiten jenseits von Gut und Böse sind. Danach überlege ich ob ich die Ideen überhaupt richtig umsetzen kann. Habe ich die benötigen Lichtformer und Blitzköpfe. Werden noch Ausrüstungsgegenstände oder Accessoires benötigt, usw.

Erst danach schreibe ich ein Model an. Ob ich eine Zusage erhalte ist fraglich und oft sind die Ideen genau auf diese Person zugeschnitten. Bei einer Absage waren die Gedanken in erster Linie umsonst, aber natürlich liegen sie für später bereit.

In diesem Fall habe ich Rieke eine „PN“ (Private Nachricht) geschrieben, dass ich gerne mal mit ihr zusammen arbeiten würde und ein Verweis auf meine Webseite mit entsprechenden Referenzen gemacht.

Nach kurzer Zeit kam eine positive Antwort und wir haben über die Bildideen gesprochen. Durch verschiedene Termine, (Blitzanlage in Inspektion, volle Terminkalender, etc.) hat sich der Termin dann um 2 Monate nach hinten verschoben, was aber kein Problem war, da wir ja beide das Photoshooting machen wollten.

Diese Zeit haben wir für wichtige Punkte genutzt.

Termin?
Ort?
Welche Ideen wollen wir umsetzen?
In welche Stilrichtung sollen die Fotos gehen?
Begleitperson?
Wie viel Haut soll bei dem Shooting zu sehen sein?

Straßenkleidung/ Dessous/ Verdeckter Teilakt/ Teilakt/ verdeckter Akt/ Akt
Gerade dieser Punkt ist äußerst wichtig und sollte definitiv VOR dem Termin geklärt sein, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Als Fotograf MUSS ein „nö“ vom Model ein klares „NEIN“ für den Fotografen bedeuten. Und an den vorher getroffenen Abmachungen wird später nicht mehr gerüttelt. Es sei denn, das Model fühlt, dass die Chemie stimmt und es kommt mit eigenen Ideen an, die es gerne umsetzen möchte.

Begleitpersonen sind bei mir immer, solange diese aber nicht meinen Job machen, willkommen . Eine Begleitperson, die sich immer einmischt und es besser weiß, bzw. am Model viel kritisiert ist der Tod eines Photoshootings. Eine Begleitperson die sich einbringt und unterstützt ist ein echter Gewinn. Sie kann die Haare und Kleidung richten und gibt dem Model Sicherheit.

Der wichtigste Punkt bei einem Fotoshooting:
DAS MODEL WIRD VOM FOTOGRAFEN NICHT BERÜHRT !!!

In der heutigen Zeit muss leider auch dieser Punkt explizit erwähnt werden, obwohl es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
(Sollte es wirklich notwendig seine eine Haarträhne richtig zu legen ist das Model vorher zu fragen und die Antwort ist abzuwarten!!!. Das ist dann keine Höchlichkeitsfloskel).

Am Photoshooting Tag waren Rieke und ihre Begleitung pünktlich auf die Sekunde eingetroffen.

Wir sind dann vor Ort erst einmal die einzelnen Ideen durchgegangen, die ich geplant habe. Ich habe ihr erklärt, was ich mir grob vorstelle, damit sie sich auch ein besseres Bild machen konnte.

Dann haben wir uns die verschiedene Kleidungstücke angeschaut, passende Musik aufgelegt und unser Shooting begonnen.

Wir haben in den nächsten 2,5 Stunden die verschiedenen Bildideen in verschiedenen Outfits umgesetzt. Hier ist ein eigener Umkleideraum natürlich optimal, damit sich das Modell umziehen kann. Dieser Raum sollte auch bei einem Aktshooting zur Verfügung stehen. Gibt es diesen Raum nicht, gebietet es der Anstand, dass der Fotograf sich während dem Umkleiden grundsätzlich umdreht und in eine andere Richtung schaut. Erst auf das OK des Models wird sich wieder umgedreht und weiter gearbeitet.

Beim Shooting haben wir gemeinsam an den Bildideen gefeilt und über Körperhaltung, Ausdruck, etc. gesprochen. Rieke ist ein schlankes, trainiertes Modell und natürlich gab es erst mal einen skeptischen Blick wie ich sagte, dass jetzt noch der Bauch angespannt werden sollte. Aber kurze Zeit später habe ich ihr ein paar Vergleichsbilder mit dem Unterschied gezeigt.

Auch bei unserem Shooting gab es eine Aufnahme, die einen freien Rücken verlangte. In diesem Fall war die Begleitung Gold wert. Wir haben die Bildidee durchgesprochen und Model und Begleitung haben die Kleidung in Position gebracht, währenddessen ich in eine andere Richtung schauend gewartet habe.

So haben wir einen lustigen Nachmittag gehabt und super Ergebnisse erzielt.